
Heilbutt: Der König der Plattfische – Portrait und Vorkommen
Was für ein Fisch ist der Heilbutt?
Der Heilbutt gehört zur Familie der Plattfische (Pleuronectidae) und ist zweifellos der imposanteste Vertreter dieser Gruppe. Charakteristisch für alle Plattfische liegen beide Augen auf einer Körperseite – beim Heilbutt auf der rechten. Dieser einzigartige Körperbau ist perfekt an das Leben am Meeresboden angepasst.
Im Handel und bei uns im Fischkaufhaus finden Sie hauptsächlich zwei Arten: den Schwarzen Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides) und den Weißen Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus). Beide Arten unterscheiden sich in Größe und Lebensweise, teilen aber die hervorragenden kulinarischen Eigenschaften.
Der Schwarze Heilbutt ist mit einer Körperlänge von 80 bis 120 Zentimetern der kleinere der beiden Arten. Seine Oberseite zeigt eine dunkelbraune bis grünlich-schwarze Färbung, die Unterseite ist hell. Das Besondere: Der Schwarze Heilbutt kann sowohl am Boden liegend als auch stehend im Freiwasser jagen – ein unter Plattfischen seltenes Verhalten. Mit einem Fettgehalt von etwa 10 Prozent ist sein Fleisch besonders saftig und eignet sich hervorragend zum Räuchern.
Der Weiße Heilbutt ist der wahre Gigant unter den Plattfischen. Er kann eine beeindruckende Länge von bis zu drei Metern erreichen und dabei ein Gewicht von über 400 Kilogramm auf die Waage bringen – Fische dieser Größe sind allerdings äußerst selten und meist sehr alt. Handelsübliche Exemplare wiegen zwischen 20 und 100 Kilogramm. Der Weiße Heilbutt hat eine dunkelgraue bis olivbraune Oberseite mit hellerer, fast weißer Unterseite. Sein Fleisch ist fester und magerer als das des Schwarzen Heilbutts, mit einem besonders feinen, delikaten Geschmack.
Beide Arten können ein beachtliches Alter erreichen – der Weiße Heilbutt bis zu 50 Jahre, der Schwarze Heilbutt etwa 25 bis 30 Jahre. Dieses langsame Wachstum macht nachhaltige Fischerei besonders wichtig.
Der Heilbutt lebt im Nordatlantik in folgenden Regionen:
- Vor den Küsten Norwegens und Spitzbergens
- Rund um Island und die Färöer-Inseln
- An der Ostküste Grönlands
- Vor Schottland und Irland
- In den tiefen Gewässern der Barentssee
Der Schwarze Heilbutt bevorzugt dabei Tiefen zwischen 200 und 1.200 Metern, wo er auf weichem Schlickboden lebt. Der Weiße Heilbutt hält sich in Tiefen von 50 bis 2.000 Metern auf, wobei jüngere Tiere eher in flacheren Bereichen anzutreffen sind. Beide Arten sind Einzelgänger, die kühles, sauerstoffreiches Wasser bevorzugen und als geschickte Jäger aktiv auf Beutezug gehen.

Laichzeit des Heilbutts
Die Laichzeit des Heilbutts fällt in die kalten Wintermonate, wenn die Wassertemperaturen am niedrigsten sind. Beim Schwarzen Heilbutt erfolgt das Laichen hauptsächlich zwischen Dezember und März, beim Weißen Heilbutt von Januar bis April.
Anders als die meisten Plattfische laichen Heilbutte nicht am Boden, sondern im Freiwasser. Die laichreifen Weibchen steigen aus der Tiefe auf und geben ihre Eier in Wassertiefen zwischen 300 und 700 Metern ab. Ein großes Weibchen des Weißen Heilbutts kann dabei bis zu 3 Millionen Eier produzieren – eine erstaunliche Zahl! Beim Schwarzen Heilbutt sind es zwischen 50.000 und 500.000 Eier, abhängig von der Größe des Weibchens.
Die Eier sind pelagisch, das heißt, sie schweben im Wasser und treiben mit der Strömung. Sie haben einen Durchmesser von etwa 3 bis 4 Millimetern und entwickeln sich über mehrere Wochen. Die Larven schlüpfen nach etwa 16 Tagen bei Wassertemperaturen um die 6 Grad Celsius.
Ein faszinierender Entwicklungsschritt folgt: Die jungen Heilbutte sehen zunächst aus wie normale Fische mit Augen auf beiden Seiten. Erst wenn sie eine Länge von etwa 2,5 Zentimetern erreicht haben, beginnt die Metamorphose – das linke Auge wandert über die Oberseite des Kopfes zur rechten Seite. Gleichzeitig verändert sich die Körperform, und die jungen Heilbutte beginnen ihr Leben am Meeresboden.
Die Jungfische wachsen in küstennahen, flacheren Gewässern heran, bevor sie mit zunehmendem Alter in tiefere Regionen abwandern. Erst mit etwa 10 bis 14 Jahren (Schwarzer Heilbutt) beziehungsweise 10 bis 15 Jahren (Weißer Heilbutt) werden die Tiere geschlechtsreif.

Nahrung und Jagdverhalten des Heilbutts
Der Heilbutt ist ein effizienter Raubfisch mit einem vielfältigen Beutespektrum. Seine Ernährung passt er geschickt an das Angebot in seinem Lebensraum an.
Der Schwarze Heilbutt ernährt sich hauptsächlich von Fischen wie Lodde (Kapelan), Polardorsch, Heringen und anderen Schwarmfischen. Daneben stehen Tintenfische, Garnelen und Krebstiere auf seinem Speiseplan. Besonders interessant: Aufgrund seiner Fähigkeit, im Freiwasser zu jagen, kann er auch Beutefische in mittleren Wasserschichten erbeuten – ein Verhalten, das ihn von anderen Plattfischen unterscheidet.
Der Weiße Heilbutt ist ein noch aggressiverer Jäger. Große Exemplare verschlingen ohne zu zögern Kabeljau, Schellfisch, Rotbarsch und sogar andere Plattfische. Auch Tintenfische, Krebse und gelegentlich Seevögel, die auf dem Wasser schwimmen, gehören zu seiner Beute. Seine Jagdstrategie ist dabei beeindruckend: Meist liegt er getarnt am Boden und wartet auf vorbeiziehende Beute. Mit einem explosiven Vorstoß schnappt er dann zu.
Fressperioden sind beim Heilbutt stark temperaturabhängig. Im Spätsommer und Herbst, wenn die Futterfische reichlich vorhanden sind, frisst der Heilbutt besonders intensiv, um Reserven für den Winter aufzubauen. Nach der kräftezehrenden Laichzeit im Winter beginnt im Frühjahr eine weitere intensive Fressphase.
Ruhigere Phasen erlebt der Heilbutt während der Laichzeit selbst, wenn die Fische mehr mit der Fortpflanzung als mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt sind. Auch bei sehr niedrigen Wassertemperaturen im tiefsten Winter verlangsamt sich der Stoffwechsel.
Die Jagdaktivität variiert auch nach Tageszeit: Der Heilbutt jagt bevorzugt in der Dämmerung und nachts, wenn viele Beutefische aktiver sind. Tagsüber ruht er oft am Boden, perfekt getarnt durch seine Färbung, und wartet auf günstige Gelegenheiten.
Fischerei und Fangzeiten
Der Heilbutt wird hauptsächlich durch kommerzielle Fischerei mit Grundschleppnetzen, Langleinen und Kiemennetzen gefangen. Aufgrund der begrenzten Bestände – besonders beim Weißen Heilbutt – unterliegt die Fischerei strengen Quoten und Regulierungen.
Die Hauptfangzeiten für den Heilbutt liegen in den Sommermonaten von Juni bis September. In dieser Zeit sind die Fische nach der Laichzeit wieder bei Kräften und ernähren sich aktiv. Die Wetterbedingungen im Nordatlantik sind im Sommer zudem günstiger für die Hochseefischerei.
Nachhaltigkeit spielt bei der Heilbutt-Fischerei eine zentrale Rolle. Der Weiße Heilbutt war in der Vergangenheit durch Überfischung stark gefährdet. Heute sorgen internationale Abkommen, Mindestgrößen bei der kommerziellen Fischerei und Fangquoten dafür, dass sich die Bestände langsam erholen können. Der Schwarze Heilbutt gilt als weniger gefährdet, wird aber ebenfalls nachhaltig bewirtschaftet.
Beim Kauf von Heilbutt sollten Sie auf Herkunftsnachweise achten. Fisch aus zertifizierter, nachhaltiger Fischerei – erkennbar am MSC-Siegel oder vergleichbaren Zertifikaten – garantiert, dass der Heilbutt unter Beachtung von Bestandsschutz und Umweltverträglichkeit gefangen wurde.
Heilbutt als kulinarische Delikatesse
Der Heilbutt gehört zu den edelsten Speisefischen der Welt – und das aus gutem Grund. Sein zartes, weißes Fleisch ist praktisch grätenfrei, hat eine feste Konsistenz und einen milden, dennoch aromatischen Geschmack. Dabei ist der Heilbutt nicht nur köstlich, sondern auch äußerst gesund.
Der Schwarze Heilbutt mit seinem höheren Fettgehalt ist besonders saftig und eignet sich hervorragend zum Räuchern. Das geräucherte Mittelstück ist eine echte Delikatesse, die auf keiner Räucherfischplatte fehlen sollte. Sein zartes Fleisch mit dem feinen Räucheraroma passt perfekt zu einer Scheibe Schwarzbrot oder als Highlight auf dem Buffet.
Der Weiße Heilbutt mit seinem festeren, magereren Fleisch ist ideal zum Braten, Grillen oder Dünsten. Sein feiner Eigengeschmack verträgt sowohl zurückhaltende Gewürze als auch kräftige Marinaden. Ob in der Pfanne goldbraun gebraten, unter einer Nusskruste überbacken oder auf dem Grill zubereitet – Heilbutt ist immer ein Genuss.
Beide Arten sind reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren, hochwertigem Eiweiß und wichtigen Vitaminen wie B12 und D. Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren macht den Heilbutt zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Ernährung.
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Die Qualität unseres Heilbutts ist unübertroffen: zartes, saftiges Fleisch, schonend verarbeitet und mit Liebe zum Detail behandelt. Beim geräucherten Heilbutt verwenden wir ausschließlich heimisches Buchenholz und verzichten auf künstliche Zusätze – nur Salz und Rauch verleihen dem Fisch sein unvergleichliches Aroma.
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