Schleie: Der geheimnisvolle Bodenfisch der Seenplatte

Schleie: Der geheimnisvolle Bodenfisch der Seenplatte

Die Schleie – die stille Schönheit unserer Gewässer! Mit ihrem goldgrünen, schleimigen Körper und den kleinen roten Augen ist sie ein faszinierender Bewohner schlammiger Gewässergründe. Dieser scheue Friedfisch führt ein zurückgezogenes Leben zwischen Wasserpflanzen und weichem Schlamm – wer sie fangen möchte, braucht Geduld und die richtige Strategie. In den nährstoffreichen Gewässern der Mecklenburger Seenplatte fühlt sich die Schleie besonders wohl: Warme, verkrautete Buchten und schlammige Bereiche sind ihr Reich. Ihr festes, wohlschmeckendes Fleisch macht sie zu einem begehrten Zielfisch, auch wenn sie nicht so bekannt ist wie Karpfen oder Hecht. Doch was macht diesen geheimnisvollen Bodenfisch so besonders? Wo lebt die Schleie und wann beißt sie am besten? Tauchen wir ein in die verborgene Welt eines Fisches, der oft unterschätzt wird!

Was ist die Schleie für ein Fisch?

Die Schleie (Tinca tinca) gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) und ist damit ein Verwandter von Karpfen, Brassen und Rotaugen. Ihr Name leitet sich vom schleimigen Körper ab – sie produziert besonders viel Schleim, der sie vor Parasiten und Verletzungen schützt.

Der Körper der Schleie ist gedrungen und hochrückig, seitlich abgeflacht. Die Färbung variiert je nach Lebensraum: meist olivgrün bis bronzefarben mit goldenem Schimmer, der Bauch ist heller, oft gelblich. Es gibt auch goldene Zuchtformen mit leuchtend orangegelber Färbung. Die Haut ist mit sehr kleinen Schuppen bedeckt, die unter der dicken Schleimschicht fast unsichtbar sind. Charakteristisch sind die kleinen roten Augen und zwei kurze Barteln an den Mundwinkeln – ein wichtiges Tastorgan für die Nahrungssuche am Grund.

Die Flossen sind abgerundet und kräftig. Besonders markant sind die Bauchflossen: Bei Männchen ist der zweite Flossenstrahl verdickt – ein sicheres Geschlechtsmerkmal! Die Schwanzflosse ist nur leicht eingebuchtet.

Eine durchschnittliche Schleie erreicht eine Länge von 30 bis 40 Zentimetern und wiegt zwischen 500 Gramm und 2 Kilogramm. In nährstoffreichen Gewässern können kapitale Exemplare über 60 Zentimeter lang und bis zu 7 Kilogramm schwer werden – solche Prachtfische sind aber selten. Das Mindestmaß liegt bei 25 cm. Schleien können 15 bis 20 Jahre alt werden.

Die Schleie ist ein friedlicher Bodenfisch, der einzeln oder in kleinen Gruppen lebt. Sie bevorzugt warme, stehende oder langsam fließende Gewässer mit weichem, schlammigem Untergrund und reichlich Pflanzenbewuchs. In der Mecklenburger Seenplatte findet sie ideale Bedingungen:

  • Müritz – flache Buchten mit Schlamm und Wasserpflanzen
  • Plauer See – verkrautete Uferzonen
  • Kölpinsee – ruhige Bereiche mit weichem Grund
  • Fleesensee – warme, pflanzenreiche Buchten
  • Tollensesee – schlammige Uferbereiche

Die Schleie ist hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv, kann aber in warmen Sommermonaten auch tagsüber fressen. Sie ist sehr scheu und vorsichtig – plötzliche Bewegungen oder Lärm vertreiben sie schnell.

Schleie Müritz - Unterwasser im natürlichen Habitat

Laichzeit und Fortpflanzung

Die Schleie gehört zu den Sommerlaichern und beginnt ihre Fortpflanzung erst, wenn das Wasser richtig warm ist – sie braucht höhere Temperaturen als viele andere Fischarten.

Die Laichzeit liegt zwischen Mai und Juli, mit einem Höhepunkt im Juni. Die Wassertemperatur sollte mindestens 18 bis 20 Grad erreichen – bei kühleren Temperaturen findet kein Laichgeschäft statt. Zur Laichzeit ziehen die Schleien in flache, stark verkrautete Uferbereiche. Hier findet ein intensives Treiben statt: Oft begleiten mehrere Männchen ein Weibchen unter lautem Platschen und wilden Verfolgungsjagden.

Die Schleie ist ein Haftlaicher – die klebrigen Eier werden an Wasserpflanzen geheftet. Ein Weibchen kann beeindruckende 300.000 bis 400.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht produzieren! Eine 3-Kilo-Schleie legt also über eine Million Eier. Die grünlich-gelben Eier sind winzig, etwa 1 bis 1,4 Millimeter im Durchmesser, und haften fest an Pflanzen.

Nach etwa 3 bis 6 Tagen – je nach Wassertemperatur – schlüpfen die winzigen Larven. Sie heften sich zunächst an Pflanzen und ernähren sich von ihrem Dottersack. Nach wenigen Tagen beginnen sie aktiv zu fressen: Erst Plankton, dann größere Nahrung. Junge Schleien wachsen relativ langsam und erreichen die Geschlechtsreife mit 3 bis 4 Jahren.

Für die Schleie gibt es keine dokumentierte Schonzeit in den Gewässern der Fischerei Müritz-Plau GmbH. Dennoch empfehlen wir, während der Laichzeit (Mai bis Juli) Zurückhaltung zu üben oder Catch & Release zu praktizieren, um die Bestände zu schützen. Die Laichgebiete sind in dieser Zeit besonders sensibel.

Nahrung und Fressverhalten

Die Schleie ist ein Allesfresser mit einer Vorliebe für tierische Kost. Sie verbringt den größten Teil ihres Lebens am Gewässergrund, wo sie mit ihren Barteln nach Nahrung sucht.

Ihr natürlicher Speiseplan ist vielfältig:

  • Insektenlarven – Zuckmückenlarven, Eintagsfliegenlarven (Hauptnahrung!)
  • Würmer – Tubifex, Regenwürmer
  • Schnecken und Muscheln – werden geknackt und ausgesaugt
  • Krebstiere – Wasserflöhe, Bachflohkrebse
  • Pflanzliche Kost – Algen, weiche Pflanzenteile, Samen
  • Detritus – organisches Material vom Grund

Die Schleie gründelt am Boden und wühlt dabei im Schlamm – ähnlich wie der Karpfen. Mit ihren Barteln ertastet sie Nahrung, die sie dann mit ihrem vorstülpbaren Rüsselmaul aufsaugt. Dabei entstehen charakteristische Schlammwolken und Luftblasen, die aufsteigen – ein sicheres Zeichen für fressende Schleien!

Das Fressverhalten ist stark temperaturabhängig: Die Schleie liebt Wärme! Bei Wassertemperaturen zwischen 18 und 25 Grad ist sie am aktivsten. Im Frühjahr, wenn die Temperaturen über 12 Grad steigen, beginnt sie zu fressen. Im Hochsommer bei über 25 Grad kann die Aktivität etwas nachlassen. Im Herbst, wenn die Temperaturen unter 10 Grad fallen, wird sie träge und stellt das Fressen weitgehend ein.

Die besten Beißzeiten sind die Dämmerung und die Nacht – besonders in den warmen Monaten. In ruhigen Gewässern oder an bewölkten Tagen kann die Schleie auch tagsüber aktiv sein. Frühmorgens zwischen 4 und 7 Uhr und abends zwischen 19 und 22 Uhr sind oft die erfolgreichsten Zeiten.

Wichtig zu wissen: Schleien sind extrem vorsichtig. Sie beißen sehr zaghaft und vorsichtig – deshalb sind sensible Bissanzeiger und Feingefühl beim Anhieb entscheidend!

Schleie angeln Müritz - Fang mit Posenmontage

Die beste Zeit zum Schleienangeln

Das Angeln auf Schleie ist eine Kunst für sich – aber wer geduldig ist und die richtigen Zeiten kennt, wird belohnt!

Frühjahr (Mai bis Juni): Das ist die beste Zeit! Sobald die Wassertemperaturen über 15 Grad steigen – meist ab Mitte Mai – erwachen die Schleien aus ihrer Winterruhe. Ende Mai und Juni gelten als absolute Top-Zeiten. Die Schleien sind hungrig, bereiten sich auf die Laichzeit vor und sind sehr aktiv. Nach dem Laichen (meist Ende Juni) beginnt eine zweite Fressphase, in der sie sich wieder Reserven anfressen. Gute Angelplätze sind jetzt flache, verkrautete Buchten mit Schlamm.

Sommer (Juli bis August): Der Hochsommer ist ebenfalls gut, aber die Aktivität kann bei extremer Hitze (über 28 Grad Wassertemperatur) etwas nachlassen. Die Schleien fressen weiter, bevorzugen aber die kühleren Morgen- und Abendstunden. Juli und August sind gute Monate, besonders in der Dämmerung. An bewölkten, schwülen Tagen vor Gewittern können Sternstunden entstehen!

Herbst (September bis Oktober): Im Frühherbst sind Schleien noch aktiv. September ist oft noch sehr gut, besonders wenn das Wasser warm bleibt (über 15 Grad). Die Fische fressen sich Reserven für den Winter an. Ab Mitte Oktober, wenn die Temperaturen unter 12 Grad fallen, lässt die Aktivität stark nach.

Winter (November bis April): Im Winter verfallen Schleien in eine Art Winterruhe. Sie vergraben sich teilweise im Schlamm und stellen das Fressen fast vollständig ein. Angeln auf Schleie ist in dieser Zeit meist erfolglos.

Die besten Angelplätze:

  • Flache Bereiche mit Schlamm und Wasserpflanzen (1-3 Meter Tiefe)
  • Schilfgürtel und Seerosenfelder
  • Übergangsbereiche zwischen Kraut und freiem Wasser
  • Warme, sonnenbeschienene Buchten
  • Bereiche mit aufsteigenden Luftblasen (fressende Schleien!)

Köder und Methoden: Die klassischen Schleienköder sind Würmer (Tauwurm, Mistwurm), Maden, Mais und Teig. Auch kleine Boilies funktionieren gut. Gefischt wird meist mit der Posenmontage oder als leichtes Grundangeln. Wichtig: Feinfühlige Montagen und sensible Bissanzeiger!

Für das Angeln in den Gewässern der Fischerei Müritz-Plau GmbH benötigen Sie eine gültige Angelerlaubnis (Angelkarte). Diese können Sie bequem online unter www.mueritzfischer.de oder direkt in der Manufaktur in Waren (Müritz), Eldenholz 42, erwerben.

Denken Sie daran: Schleien unter 25 cm müssen zurückgesetzt werden. Es gibt keine spezielle Fangbegrenzung für Schleien, aber praktizieren Sie nachhaltiges Angeln!

Frische Schleie vom Fischkaufhaus

Sie möchten Schleie lieber frisch kaufen oder haben Lust auf diesen delikaten Fisch? Das Fischkaufhaus der Fischerei Müritz-Plau GmbH bietet Ihnen frische Schleie direkt aus den Gewässern der Mecklenburger Seenplatte – gefangen von Berufsfischern mit über 70 Jahren Erfahrung.

Unsere Schleien stammen aus den sauberen Gewässern zwischen Müritz, Plauer See und Tollensesee. Das feste, weiße Fleisch mit seinem feinen, leicht süßlichen Geschmack ist eine unterschätzte Delikatesse – ob gebraten, gegrillt oder blau zubereitet. Schleie hat kaum Gräten und ist sehr bekömmlich.

Das Beste: Dank unserem 24-Stunden-Express-Service können Sie bequem Schleie kaufen und sie bereits am nächsten Tag genießen! Die Lieferung erfolgt gekühlt und perfekt verpackt direkt zu Ihnen nach Hause. Bestellen Sie jetzt und erleben Sie den unvergleichlichen Geschmack von frischer Schleie aus der Müritz!

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Frisches Schleifilet mit Haut - grätenfrei geschnitten

Perfekt zum Thema „Schleie: Der geheimnisvolle Bodenfisch der Seenplatte": Die Schleie wird relativ selten angeboten, zu Unrecht wie wir finden. Das leicht süßliche Fleisch ist wirklich ein Geschmackserlebnis. Egal ob gebraten oder gebacken, dieses Filet überzeugt. Die Filets werden von uns zudem einzeln grätenfrei geschnitten.

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