
Maräne: Der Edelfisch der Müritz im Portrait – Lebensraum und Besonderheiten
Was ist die Maräne für ein Fisch?
Die Maräne gehört zur Familie der Lachsfische (Salmonidae) und zur Gattung Coregonus. In der Mecklenburger Seenplatte kommen zwei Arten vor: die Große Maräne (Coregonus lavaretus) und die Kleine Maräne (Coregonus albula). Beide Arten haben ihren eigenen Charakter und unterschiedliche Ansprüche.
Die Große Maräne hat einen langgestreckten, seitlich abgeflachten Körper mit einer charakteristischen silbernen Färbung. Der Rücken ist bläulich-grau bis grünlich, die Flanken glänzen silbern, der Bauch ist weiß. Das Maul ist endständig oder leicht unterständig. Besonders auffällig ist die Fettflosse zwischen Rücken- und Schwanzflosse – ein typisches Merkmal aller Lachsfische.
Die Kleine Maräne ist, wie der Name schon sagt, deutlich zierlicher und unterscheidet sich durch ihren noch schlankeren Körperbau und das deutlich oberständige Maul. Ihre Färbung ist ähnlich silbrig, aber oft etwas blasser.
Größen und Gewichte:
- Große Maräne: durchschnittlich 30 bis 40 Zentimeter, bis zu 60 Zentimeter möglich, Gewicht 300 Gramm bis über 1 Kilogramm. Das Mindestmaß liegt bei 30 cm.
- Kleine Maräne: durchschnittlich 15 bis 20 Zentimeter, maximal 35 Zentimeter, Gewicht 50 bis 150 Gramm. Das Mindestmaß liegt bei 12 cm.
Maränen können 10 bis 15 Jahre alt werden, wobei die Große Maräne ein höheres Alter erreicht als die Kleine Maräne.
Maränen sind anspruchsvoll: Sie benötigen klares, kaltes und sauerstoffreiches Wasser. Deshalb kommen sie nur in wenigen Gewässern vor. In der Mecklenburger Seenplatte finden sie ideale Bedingungen:
- Müritz – der wichtigste Maränen-Lebensraum in Norddeutschland mit beiden Arten
- Tollensesee – bekannt für gute Maränenbestände, hier ist sogar Hegenenangeln mit 5 Anbissstellen erlaubt
- Plauer See – vereinzelt Große Maränen
Maränen sind Schwarmfische, die im Freiwasser leben. Tagsüber halten sie sich oft in größeren Tiefen auf (10 bis 30 Meter), in der Dämmerung und nachts steigen sie in mittlere Wasserschichten auf. Sie ernähren sich hauptsächlich von Plankton und Insektenlarven – deshalb ist ihr Fleisch so fein und zart.
Laichzeit und Fortpflanzung
Die Maräne gehört zu den Winterlaichern – eine Besonderheit unter den heimischen Fischen. Während die meisten Fischarten im Frühjahr oder Sommer laichen, beginnt die Maräne ihre Fortpflanzung in der kalten Jahreszeit.
Große Maräne: Die Laichzeit liegt zwischen Oktober und Dezember, bei Wassertemperaturen von 4 bis 8 Grad. Die Fische ziehen dann in flachere Bereiche mit kiesigem oder sandigem Untergrund. Die Weibchen legen zwischen 5.000 und 30.000 kleine, bernsteinfarbene Eier mit einem Durchmesser von etwa 2 bis 3 Millimetern ab. Die Eier sinken auf den Grund und entwickeln sich dort über mehrere Monate. Im Frühjahr, meist im März oder April, schlüpfen die winzigen Larven.
Kleine Maräne: Laicht ebenfalls im Spätherbst und Winter, oft etwas früher als die Große Maräne. Die Eier werden im Freiwasser über tieferen Bereichen abgelegt und sinken langsam zu Boden. Ein Weibchen produziert zwischen 2.000 und 10.000 Eier.
Für die Große Maräne gilt eine Schonzeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember. In diesem Zeitraum ist das Angeln auf Große Maränen in den Gewässern der Fischerei Müritz-Plau GmbH verboten. Diese Regelung schützt die laichenden Fische während ihrer sensiblen Fortpflanzungszeit.
Die Kleine Maräne hat keine Schonzeit und darf das ganze Jahr über geangelt werden – allerdings sollten auch hier verantwortungsbewusste Angler während der Laichzeit Zurückhaltung üben.
Nach dem Schlüpfen ernähren sich die jungen Maränen zunächst von ihrem Dottersack, dann von winzigem Plankton. Sie wachsen relativ langsam und erreichen die Geschlechtsreife mit 2 bis 4 Jahren.
Nahrung und Lebensweise
Die Maräne ist ein Planktonfresser – und genau das macht ihr Fleisch so besonders zart und fein. Sie ernährt sich hauptsächlich von:
- Zooplankton – winzige Krebstiere im Freiwasser
- Insektenlarven – besonders Zuckmückenlarven
- Kleinkrebse – Wasserflöhe, Hüpferlinge
- Fluginsekten – die auf die Wasseroberfläche fallen
Die Große Maräne frisst mit zunehmendem Alter auch größere Beute wie Anflugnahrung und größere Insektenlarven, bleibt aber primär beim Plankton. Die Kleine Maräne ernährt sich fast ausschließlich von winzigem Zooplankton.
Die Lebensweise der Maräne ist faszinierend: Sie lebt im Schwarm im Freiwasser – oft in mittleren bis tiefen Wasserschichten. Tagsüber hält sie sich meist in Tiefen zwischen 10 und 30 Metern auf, wo das Wasser kühl und sauerstoffreich ist. In der Dämmerung und nachts steigt sie oft in höhere Wasserschichten auf, um zu fressen.
Maränen reagieren sehr empfindlich auf Sauerstoffmangel und Wasserverschmutzung. Deshalb sind sie ein wichtiger Indikator für die Wasserqualität – wo Maränen leben, ist das Wasser in Ordnung!
Die Aktivität der Maräne ist temperaturabhängig: Im Sommer bei Wassertemperaturen über 18 Grad ziehen sie sich in tiefere, kühlere Schichten zurück. Im Winter bleiben sie auch unter dem Eis aktiv, allerdings mit reduziertem Stoffwechsel.
Die besten Fangzeiten sind die Übergangsjahreszeiten – Frühjahr und Herbst – wenn die Wassertemperaturen zwischen 8 und 15 Grad liegen. Dann sind Maränen besonders aktiv und auch in mittleren Tiefen zu finden.
Die beste Zeit zum Maränenangeln
Das Angeln auf Maräne ist anspruchsvoll und erfordert spezielle Techniken – aber die Mühe lohnt sich!
Frühjahr (April bis Mai): Nach dem Winter sind die Maränen hungrig und aktiv. Die Wassertemperaturen steigen langsam, und die Fische sind gut zu fangen. April und Mai gelten als sehr gute Monate, besonders für die Große Maräne. Sie steht jetzt oft in mittleren Tiefen zwischen 5 und 15 Metern.
Sommer (Juni bis August): Im Hochsommer wird es schwieriger. Bei Temperaturen über 18 Grad ziehen sich Maränen in tiefe, kühle Bereiche zurück (15 bis 30 Meter). Das Angeln ist anspruchsvoll und erfordert spezielles Gerät für Tiefenwasser. Die frühen Morgenstunden und späten Abendstunden sind am erfolgversprechendsten.
Herbst (September): Das ist eine Top-Zeit! Im September, bevor die Schonzeit für die Große Maräne beginnt, sind beide Arten aktiv und bereiten sich auf den Winter vor. Die Wassertemperaturen liegen im optimalen Bereich, und die Maränen stehen oft in mittleren Tiefen. September ist für viele Angler der beste Monat!
Winter (Januar bis März): Auch im Winter können Maränen gefangen werden, sowohl durch das Eis als auch an eisfreien Tagen. Das Eisangeln auf Maräne ist in der Region eine Tradition! Die Fische stehen meist in Tiefen zwischen 10 und 20 Metern. Wichtig: Die Schonzeit für die Große Maräne läuft bis 31. Dezember, danach darf sie wieder geangelt werden.
Angeltechniken: Das klassische Maränenangeln erfolgt mit der Hegene – einer speziellen Montage mit mehreren kleinen Nymphen oder künstlichen Fliegen. Am Tollensesee sind sogar 5 Anbissstellen mit künstlichen Ködern erlaubt! Ansonsten gilt: maximal 3 Anbissstellen.
Die Hegene wird langsam auf und ab bewegt (gezupft), um die Nymphen lebendig wirken zu lassen. Maränenbisse sind oft sehr vorsichtig – Feingefühl ist gefragt!
Für das Angeln in den Gewässern der Fischerei Müritz-Plau GmbH benötigen Sie eine gültige Angelerlaubnis (Angelkarte). Diese können Sie bequem online unter www.mueritzfischer.de oder direkt in der Manufaktur in Waren (Müritz), Eldenholz 42, erwerben.
Pro Tag dürfen maximal 10 Maränen mitgenommen werden (Kleine und Große zusammen). Denken Sie daran: Große Maränen unter 30 cm und Kleine Maränen unter 12 cm müssen zurückgesetzt werden. Die Schonzeit für die Große Maräne vom 1. Oktober bis 31. Dezember ist unbedingt zu beachten!
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Unsere Maränen stammen aus den kristallklaren Gewässern der Müritz und des Tollensesees. Das zarte, weiße Fleisch mit seinem feinen, milden Geschmack ist eine echte Delikatesse – ob frisch gebraten, gegrillt oder klassisch geräuchert.
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