
Seeforelle in der Müritz: Portrait eines seltenen Edelfisches
Was für ein Fisch ist die Seeforelle?
Die Seeforelle (Salmo trutta lacustris) gehört zur Familie der Lachsfische (Salmonidae) und ist eng mit der Bachforelle verwandt – tatsächlich handelt es sich biologisch um dieselbe Art, nur dass die Seeforelle ihr ganzes Leben im See verbringt. Ihr stromlinienförmiger, kräftiger Körper ist perfekt an das Leben in tiefen, klaren Gewässern angepasst.
Das Erscheinungsbild der Seeforelle ist beeindruckend: Der Rücken zeigt ein bläulich-graues bis grünliches Farbspiel, die Flanken schimmern silbrig mit charakteristischen schwarzen X-förmigen Punkten, während der Bauch hell bis weißlich gefärbt ist. Besonders auffällig ist die kräftige Schwanzflosse, die der Seeforelle ihre enorme Kraft verleiht.

Eine ausgewachsene Seeforelle erreicht durchschnittlich 50 bis 70 Zentimeter Länge und wiegt zwischen 2 und 5 Kilogramm. Doch unter idealen Bedingungen können kapitale Exemplare deutlich größer werden – Fische von über einem Meter Länge und mehr als 15 Kilogramm sind möglich, wenn auch selten. Das Mindestmaß liegt bei 35 cm – Fische unter dieser Größe müssen schonend zurückgesetzt werden. Die Lebenserwartung der Seeforelle liegt bei etwa 10 bis 15 Jahren, einzelne Exemplare können sogar älter werden.
In der Mecklenburgischen Seenplatte findet die Seeforelle ideale Lebensbedingungen in tiefen, klaren und sauerstoffreichen Gewässern. Sie bevorzugt kühles Wasser und hält sich besonders gerne in den tieferen Bereichen der Seen auf. Die Seeforelle ist in folgenden Gewässern anzutreffen:
- Müritz (besonders in den tiefen Bereichen der Binnenmüritz)
- Tollensesee
- Weitere tiefe Seen der Mecklenburgischen Seenplatte mit guter Wasserqualität
Die Seeforelle ist ein vorsichtiger Einzelgänger mit ausgeprägtem Territorialverhalten. Als reiner Raubfisch jagt sie aktiv nach Beute und zeigt dabei eine bemerkenswerte Intelligenz. Sie ist äußerst scheu und reagiert empfindlich auf Störungen – was sie zu einem anspruchsvollen Zielfisch für Angler macht. Besonders in den Dämmerungsstunden und nachts wird sie aktiv und geht auf Jagd.

Laichzeit der Seeforelle
Die Laichzeit der Seeforelle ist ein beeindruckendes Naturschauspiel und findet in den kälteren Monaten statt. Zwischen November und Februar, bei Wassertemperaturen von 4 bis 8 Grad Celsius, ziehen die laichreifen Seeforellen zu ihren Laichplätzen.
Zum Laichen suchen Seeforellen kiesige Bereiche in Zuflüssen oder an Seeufern auf, wo das Wasser gut durchströmt und sauerstoffreich ist. In der Müritz nutzen sie auch kiesige Untergründe in tieferen Bereichen. Das Weibchen schlägt mit kräftigen Schwanzschlägen eine Laichgrube in den Kies, die bis zu 30 Zentimeter tief sein kann.
Eine große Seeforelle kann zwischen 1.500 und 10.000 Eier ablegen – die genaue Anzahl hängt von Größe und Alter des Weibchens ab. Die orangerot gefärbten Eier haben einen Durchmesser von etwa 4 bis 5 Millimetern und gehören zu den größten Fischeiern in unseren Gewässern.
Nach der Befruchtung durch das Männchen werden die Eier mit Kies bedeckt und sind so vor Fressfeinden geschützt. Die Entwicklung der Jungfische dauert je nach Wassertemperatur zwischen 8 und 16 Wochen. In dieser sensiblen Phase ist es besonders wichtig, die Laichgebiete nicht zu stören.
Die Schonzeit für Seeforelle ist vom 01. Oktober bis 28. Februar. In diesem Zeitraum ist das Angeln auf Seeforelle streng verboten, um den Bestand zu schützen und den Fischen eine ungestörte Fortpflanzung zu ermöglichen. Ab dem 01. März darf wieder auf Seeforelle geangelt werden – dann haben sich die Fische von der kräftezehrenden Laichzeit erholt und beginnen wieder aktiv zu fressen.

Nahrung und Beißverhalten der Seeforelle
Die Seeforelle ist ein effizienter Raubfisch mit einem vielfältigen Beutespektrum. In ihrer natürlichen Umgebung ernährt sie sich hauptsächlich von kleineren Fischen wie Maränen, Barschen, Ukelei und anderen Schwarmfischen. Besonders die Kleine Maräne gehört zu ihrer Hauptnahrung in der Müritz. Daneben verschmäht sie auch größere Insekten an der Wasseroberfläche nicht, vor allem in den Sommermonaten.
Beim Angeln auf Seeforelle haben sich verschiedene Köder bewährt. Naturköder wie kleine Köderfische (besonders Maränen) sind klassische Verführer beim Schleppangeln. Besonders erfolgreich sind jedoch moderne Kunstköder: schlanke Wobbler in Silber oder natürlichen Fischfarben (10-15 cm), große Blinker, Gummifische und spezielle Schleppköder für tiefes Wasser. Beim Fliegenfischen, das vor allem im Frühjahr und Herbst erfolgreich sein kann, kommen große Streamer zum Einsatz.
Die Fressperioden der Seeforelle sind stark von der Wassertemperatur abhängig. Im Frühjahr, nach der Schonzeit ab März, beginnt eine intensive Fressphase. Die Seeforelle muss nach der kräftezehrenden Laichzeit Reserven aufbauen und ist dann besonders hungrig. Auch im Herbst, vor Beginn der Schonzeit im September, zeigt sie einen ausgeprägten Fressrausch.
Passive Phasen erleben Seeforellen vor allem im Hochsommer, wenn die Wassertemperaturen in den oberen Schichten über 15 Grad steigen. Dann ziehen sie sich in die tiefsten, kühlsten Bereiche des Sees zurück (oft 15-25 Meter Tiefe) und zeigen tagsüber wenig Beißaktivität. Auch während der Laichzeit selbst (Oktober bis Februar) sind Seeforellen nicht an Nahrungsaufnahme interessiert – und dürfen auch nicht beangelt werden.
Die beste Tageszeit für das Seeforellenangeln sind die frühen Morgenstunden in der Dämmerung und die späten Abendstunden. In diesen Zeiten steigen Seeforellen aus der Tiefe auf und jagen in mittleren Wasserschichten oder sogar in Ufernähe. An bewölkten, windigen Tagen mit leichten Wellen können Seeforellen auch tagsüber aktiv sein. Bei grellem Sonnenschein und ruhigem Wasser sind die Erfolgaussichten dagegen gering – dann halten sich die scheuen Fische in großer Tiefe auf.
Die Wassertemperatur spielt eine entscheidende Rolle: Seeforellen bevorzugen Temperaturen zwischen 8 und 14 Grad Celsius. Bei diesen Bedingungen sind sie am aktivsten.

Die beste Zeit zum Seeforellenangeln
Die Aktivität der Seeforelle ändert sich deutlich mit den Jahreszeiten, und jede Saison stellt andere Anforderungen an den Angler.
Frühling (März bis Mai): Der Frühling ist die absolute Topzeit für das Seeforellenangeln! Ab dem 01. März endet die Schonzeit, und die ausgehungerten Fische haben nach der Laichzeit großen Appetit. In dieser Zeit sind Seeforellen noch in mittleren Tiefen (5-12 Meter) anzutreffen und relativ leicht zu überlisten. Das Wasser ist noch kühl, und die Fische jagen aktiv nach Maränen und anderen Beutefischen. Schleppangeln mit Wobblern in natürlichen Farben ist jetzt besonders erfolgreich. Auch das Spinnfischen vom Ufer in der Dämmerung kann kapitale Fische bringen.
Sommer (Juni bis August): Der Sommer ist die anspruchsvollste Zeit für Seeforellenangler. Bei steigenden Wassertemperaturen ziehen sich die Fische in die tiefsten Bereiche zurück (oft 15-25 Meter). Erfolgreiches Angeln ist jetzt nur noch mit spezieller Ausrüstung möglich: Downrigger oder sehr schwere Bleie beim Schleppangeln sind notwendig, um die Köder in die richtige Tiefe zu bringen. Die besten Chancen bestehen in den frühen Morgenstunden und spät abends. Professionelle Angelführer mit Echolot sind im Sommer besonders hilfreich, um die Fische in der Tiefe zu lokalisieren.
Herbst (September): Der September ist noch einmal eine erstklassige Zeit für Seeforellen, bevor die Schonzeit beginnt. Mit sinkenden Wassertemperaturen werden die Fische wieder aktiver und steigen aus der Tiefe auf. Sie fressen sich Reserven für die bevorstehende Laichzeit an. Jetzt können wieder kapitale Exemplare gefangen werden. Ab Oktober beginnt dann die Schonzeit – das Angeln auf Seeforelle ist bis Ende Februar verboten.
Winter (Oktober bis Februar): Während der gesamten Schonzeit ist das Angeln auf Seeforelle streng verboten. Die Fische benötigen diese Zeit für die Fortpflanzung und zur Erholung. Verstöße gegen die Schonzeit werden mit empfindlichen Strafen geahndet.
Die besten Monate zum Angeln auf Seeforelle sind März, April, Mai und September. In diesen Monaten sind die Wassertemperaturen ideal, die Fische aktiv und die Erfolgsaussichten am höchsten. Besonders die Zeit direkt nach dem Ende der Schonzeit im März gilt als absoluter Geheimtipp für kapitale Seeforellen.
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