
Zander in der Müritz: Lebensraum, Nahrung und beste Beißzeiten
Was ist der Zander für ein Fisch?
Der Zander (Sander lucioperca), auch Hechtbarsch genannt, gehört zur Familie der Echten Barsche (Percidae). Er vereint Merkmale von Hecht und Barsch – daher der Name Hechtbarsch.
Der Körper des Zanders ist langgestreckt, seitlich leicht abgeflacht und stromlinienförmig – perfekt für schnelle Jagden. Die Färbung ist charakteristisch: Der Rücken ist graugrün bis olivbraun, die Flanken zeigen 8 bis 10 dunkle Querbänder, die zum Bauch hin verblassen. Der Bauch ist weißlich bis silbrig. Die Rückenflosse ist geteilt: die vordere mit kräftigen Stachelstrahlen, die hintere mit Weichstrahlen. Beide Rückenflossen zeigen dunkle Fleckenreihen – ein sicheres Erkennungsmerkmal!
Besonders auffällig sind die großen, glasigen Augen – sie haben eine reflektierende Schicht (Tapetum lucidum), die dem Zander hervorragendes Sehen auch bei Dämmerung und Dunkelheit ermöglicht. Das Maul ist groß und endständig mit vielen kleinen, spitzen Zähnen und markanten Hundszähnen (Fangzähnen) im Ober- und Unterkiefer – ideal zum Packen und Festhalten von Beutefischen.
Ein durchschnittlicher Zander erreicht eine Länge von 50 bis 70 Zentimetern und wiegt zwischen 2 und 4 Kilogramm. Kapitale Exemplare können über 100 Zentimeter lang und mehr als 15 Kilogramm schwer werden – solche Fische sind aber selten. Das Mindestmaß liegt bei 55 cm. Zander können 15 bis 20 Jahre alt werden.
Der Zander ist ein geselliger Raubfisch, der oft in Gruppen jagt, besonders als Jungfisch. Ältere Exemplare sind eher Einzelgänger. Er bevorzugt große, tiefe Gewässer mit hartem Grund – Sand, Kies oder Stein. Schlammige Gewässer meidet er. In der Mecklenburger Seenplatte findet er ideale Bedingungen:
- Müritz – große Freiwasserbereiche und strukturreiche Kanten
- Plauer See – bekannt für kapitale Zander
- Kölpinsee – tiefe Bereiche mit hartem Grund
- Fleesensee – Übergangszone zu tieferen Bereichen
- Tollensesee – Steilkanten und Unterwasserstrukturen
Der Zander ist dämmerungs- und nachtaktiv, jagt aber auch tagsüber – besonders bei trübem Wetter oder in tieferen, dunkleren Bereichen. Er bevorzugt Tiefen zwischen 3 und 15 Metern, kann aber auch in 20 bis 30 Metern Tiefe gefunden werden.
Laichzeit und Fortpflanzung
Der Zander gehört zu den Frühjahrslaichern und beginnt seine Fortpflanzung, sobald die Wassertemperaturen steigen.
Die Laichzeit liegt zwischen April und Juni, mit einem Höhepunkt im Mai. Die Wassertemperatur sollte zwischen 12 und 15 Grad liegen. Zur Laichzeit ziehen die Zander in flachere Bereiche (2 bis 4 Meter Tiefe) mit hartem Untergrund – Kies, Wurzeln, Steine oder versunkenes Holz.
Das Männchen bereitet den Laichplatz vor: Es sucht einen geschützten Bereich zwischen Wurzeln, Steinen oder in Pflanzendickichten und reinigt die Stelle gründlich von Schlamm und Algen. Dann lockt es ein Weibchen an. Nach einem kurzen Paarungstanz legt das Weibchen zwischen 150.000 und 200.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht – ein 4-Kilo-Weibchen produziert also 600.000 bis 800.000 Eier! Die gelben, etwa 1 bis 1,5 Millimeter großen Eier sind klebrig und haften am gereinigten Untergrund.
Eine beeindruckende Besonderheit: Das Männchen betreibt intensive Brutpflege! Es bewacht das Gelege aggressiv und fächelt ständig mit den Flossen frisches Wasser über die Eier, um sie mit Sauerstoff zu versorgen. Jeder Eindringling wird verjagt – Zander-Männchen in Brutpflege sind besonders wehrhaft und verteidigen ihr Revier energisch!
Nach etwa 7 bis 10 Tagen – je nach Wassertemperatur – schlüpfen die Larven. Sie sind zunächst nur 4 bis 5 Millimeter lang und ernähren sich von ihrem Dottersack. Nach wenigen Tagen beginnen sie aktiv zu fressen: Erst Plankton, dann Insektenlarven. Ab einer Länge von etwa 5 Zentimetern werden sie zu Raubfischen und fressen kleine Fische. Junge Zander wachsen schnell – im ersten Jahr erreichen sie 15 bis 20 Zentimeter. Die Geschlechtsreife tritt mit 3 bis 5 Jahren ein.
Für den Zander gilt eine Schonzeit vom 1. April bis 1. Juni. In diesem Zeitraum ist das Angeln auf Zander in den Gewässern der Fischerei Müritz-Plau GmbH verboten. Diese Regelung schützt die laichenden Fische während ihrer sensiblen Fortpflanzungszeit und die brutpflegenden Männchen.
Nahrung und Fressverhalten
Der Zander ist ein spezialisierter Fischjäger – sein schmales Maul und die Hundszähne sind perfekt für die Jagd auf schlanke Beutefische!
Sein natürlicher Speiseplan besteht fast ausschließlich aus:
- Kleine Fische – die Hauptnahrung! Rotaugen, Rotfedern, Ukelei, kleine Barsche
- Jungfische – Zanderbrut, junge Hechte, junge Brassen
- Stinte – eine Lieblingsspeise, wenn verfügbar
- Grundeln – in Gewässern, wo sie vorkommen
- Gelegentlich Krebse und größere Insektenlarven
Der Zander bevorzugt schlanke, hochrückige Beutefische – sein schmales Maul ist nicht für dicke, breite Fische gemacht. Deshalb jagt er vor allem Weißfische und kleine Barsche.
Die Jagdstrategie ist raffiniert: Der Zander ist ein Sichträuber mit ausgezeichneten Augen. Er jagt vor allem in der Dämmerung und nachts, wenn seine überlegene Sehfähigkeit ihm einen Vorteil gegenüber der Beute verschafft. Tagsüber jagt er in trüben Gewässern oder in der Tiefe, wo wenig Licht vorhanden ist.
Der Zander jagt oft im Rudel: Mehrere Fische treiben gemeinsam Beutefische zusammen und greifen dann koordiniert an. Dabei treiben sie die Beute oft an die Oberfläche oder gegen Strukturen. Einzelne Zander jagen auch als Lauerjäger – sie verstecken sich hinter Strukturen und schießen blitzschnell auf vorbeiziehende Fische.
Das Fressverhalten ist stark temperatur- und lichtabhängig: Bei Wassertemperaturen zwischen 12 und 24 Grad ist der Zander am aktivsten. Im Frühjahr ab 8 Grad beginnt er zu fressen. Im Sommer bei über 25 Grad zieht er sich in kühlere, tiefere Bereiche zurück. Im Winter bei unter 6 Grad wird er träge, frisst aber weiter – wenn auch deutlich weniger.
Die besten Beißzeiten sind die Dämmerung – morgens und abends – und die ersten Nachtstunden. An trüben, bewölkten Tagen kann der Zander auch tagsüber aktiv sein. Bei klarem, hellem Wetter steht er tiefer und ist schwerer zu fangen.
Wichtig zu wissen: Zander sind vorsichtig und reagieren empfindlich auf Lärm und Erschütterungen. Leises Angeln und natürliche Köderführung sind entscheidend!
Die beste Zeit zum Zanderangeln
Das Angeln auf Zander erfordert Geschick und die richtige Taktik – aber die Belohnung ist ein edler Fisch und ein spannender Drill!
Frühjahr (März): Im März, wenn die Wassertemperaturen über 8 Grad steigen, erwachen die Zander aus ihrer Winterlethargie. Sie sind hungrig und bereiten sich auf die Laichzeit vor. März ist ein guter Monat, besonders in der Dämmerung. Achtung: Ab 1. April beginnt die Schonzeit!
Sommer (Juni bis August): Nach der Schonzeit (die am 1. Juni endet) beginnt ab Mitte Juni die Hauptsaison. Juni bis August sind Top-Monate – die Zander haben abgelaicht und sind hungrig. Die warmen Nächte sind ideal. Jetzt stehen Zander oft in mittleren Tiefen (5 bis 12 Meter). Die besten Zeiten: Morgen- und Abenddämmerung sowie die ersten Nachtstunden (20 bis 23 Uhr).
Herbst (September bis Oktober): Das ist die absolut beste Zeit! September und Oktober gelten als Zander-Monate schlechthin. Die Fische fressen sich Reserven für den Winter an, sind extrem aktiv und auch tagsüber fängig. Jetzt beißen auch die kapitalen Exemplare zuverlässig! Der Herbst ist für viele Angler die Lieblingssaison.
Winter (November bis Februar): Im Winter wird es schwieriger, aber Zander beißen weiter – wenn auch träge. Bei Temperaturen über 4 Grad sind sie noch aktiv. Jetzt stehen sie tiefer (15 bis 25 Meter) und bewegen sich weniger. Langsame Köderführung ist jetzt entscheidend. Eisangeln auf Zander ist möglich und spannend!
Die besten Angelplätze:
- Kanten und Abbruchkanten (Übergänge von flach zu tief)
- Steinpackungen und Uferbefestigungen
- Versunkene Bäume und Strukturen
- Tiefe Rinnen und Fahrrinnen
- Sandbänke in tieferen Bereichen
- Bereiche mit Strömung oder Zuläufen
Methoden und Köder: Das klassische Zanderangeln erfolgt mit der Spinnrute und Gummifischen – die effektivste Methode! Auch Vertikalangeln vom Boot (mit Gummifisch oder Wobbler) ist sehr erfolgreich. Köderfischangeln mit totem Köderfisch am Grund funktioniert besonders nachts. Moderne Angler schwören auf Drop Shot oder Jiggen mit Gummifischen in Naturfarben (weiß, pearl, motoroil).
Für das Angeln in den Gewässern der Fischerei Müritz-Plau GmbH benötigen Sie eine gültige Angelerlaubnis (Angelkarte). Diese können Sie bequem online unter www.mueritzfischer.de oder direkt in der Manufaktur in Waren (Müritz), Eldenholz 42, erwerben.
Pro Tag dürfen maximal 2 Zander mitgenommen werden (zusammen mit Hecht, Wels, Aal oder Karpfen maximal 2 Fische dieser Arten). Denken Sie daran: Zander unter 55 cm müssen zurückgesetzt werden. Die Schonzeit vom 1. April bis 1. Juni ist unbedingt zu beachten!
Frischer Zander vom Fischkaufhaus
Sie möchten Zander lieber frisch kaufen oder haben Lust auf diesen edlen Süßwasserfisch? Das Fischkaufhaus der Fischerei Müritz-Plau GmbH bietet Ihnen frischen Zander direkt aus den Gewässern der Mecklenburger Seenplatte – gefangen von Berufsfischern mit über 70 Jahren Erfahrung.
Unser Zander stammt aus den kristallklaren Gewässern der Müritz, des Plauer Sees und des Tollensesees. Das feste, schneeweiße Fleisch mit seinem feinen, delikaten Geschmack ist eine echte Delikatesse – ob gebraten, gegrillt, pochiert oder als edles Zanderfilet. Zander gilt in der gehobenen Küche als einer der besten Süßwasserfische: zart, mager, grätenfrei und mit mildem Aroma.
Das Beste: Dank unserem 24-Stunden-Express-Service können Sie bequem Zander kaufen und ihn bereits am nächsten Tag genießen! Die Lieferung erfolgt gekühlt und perfekt verpackt direkt zu Ihnen nach Hause. Bestellen Sie jetzt und erleben Sie den unvergleichlichen Geschmack von frischem Zander aus der Müritz – der König unter den Süßwasserraubfischen!