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Was aussieht wie längst vergangene Fischerromantik, ist rund die Müritz normaler Alltag für uns Müritzfischer. Als größte Binnenfischerei Deutschlands fahren wir bei Sonnenaufgang mit unseren Booten hinaus, um allen Genussliebenden täglich frischen Fisch anzubieten.
Erleben Sie das Fischerhandwerk und genießen Sie ein unverwechselbares Fischerbrötchen auf einem unserer traditionsreichen Fischerhöfe.
Wer frischen Fisch nicht nur hier vor Ort, sondern in der heimischen Küche genießen will, den empfehlen wir einen Besuch in unserem Fischkaufhaus in Eldenholz bei Waren.
Unsere Fischmanufaktur bietet das Beste aus der Region, kombiniert mit der Vielfalt internationaler Gaumenfreuden. Aussuchen, mitnehmen, genießen.
Video auf Startseite: Über unsere Fischer
Mein Name ist Steffen Steinbeck. Ich habe 1979 bis 1981 Fischer gelernt, war fünf Jahre damals im VEB tätig und bin seit ersten Januar 1986 hier Müritzfischer. Mein Großvater war schon Fischer. Und mit dem bin ich natürlich als Kind aufs Wasser gefahren. Das gehört sich nun mal so ... mit Opa mit Stellnetze stellen, Reusen heben. Und da ist die Idee entstanden. Ich muss Fischer werden. Wir haben zu Hause ein eigenes Haus, ein Gehöft gehabt mit Vater Schmidt. Und der hat immer gesagt: „Jung, du weerst mal Fischer. An den verrückten Ort süst dor noch all den Düwel danzen. Un so is dat in Duckwest.“
Und bis jetzt habe ich nichts bereut, gar nichts. Den Reiz meiner Arbeit, erst mal hier auf dem Wasser zu sein und Reusen zu stellen, früher oder Reusen zu erheben. Sie sehen ja selber die Weite hier, die Größe. Wir sind jetzt hier auf dem Kölpinsee.
Die Müritz ist noch ein bisschen größer. Noch alleine die Weite. Man ist so klein auf dieser großen Müritz, wenn man da so ist. Das ist schon erst mal der Reiz. Dann mit dem Wetter: Leben in der Natur, Leben mit der Natur. Ost das Wetter gut? Bist du auf dem Wasser, hast du so ein Wetter wie jetzt. Innerhalb von einer Viertelstunde halben Stunde kann Gewitter aufziehen, denn es ist ein Hexenkessel. Das macht auch den Reiz aus. Also, ich will ganz ehrlich sagen, es ist Mitte Ende August. Allerdings war jetzt auch die letzten Tage kein Wind.
Wenn wir jetzt hier hätten richtigen Nordwestwind und der auf diese Rese draufgestanden hätte, hätten wir vielleicht ein paar mehr Aale gehabt, muss ich ganz ehrlich sagen.
Aber für Mitte August bin ich ganz zufrieden mit dem. Wir haben ein paar Aale. Wir haben ein paar Barsche. Doch, ich bin ganz zufrieden. Ja, es kann immer mehr sein. Aber wir wollen ja keinen Raubbau betreiben. Wir wollen ja nachhaltig fischen. Und wir haben einen kleinee Barsch wieder reingeschmissen. Und ich bin zufrieden. Natürlich klar.
Video auf Startseite: ÜBER UNSERE MANUFAKTUR
In der Manufaktur entstehen täglich hochwertige Produkte für unsere Kunden. Von geräuchertem Fisch über Frischfisch bis hin zu hausgemachten Salaten und Suppen, hergestellt nach traditionellen Rezepten unserer Fischer. Unser breites Sortiment spiegelt die Vielseitigkeit des Fisches und unsere Leidenschaft für dieses Produkt wider. Denn Fisch ist ein faszinierendes Lebensmittel.
Bei uns wird nichts maschinell hergestellt. Jeder hat Griff, sei es das Schlachten oder Fettieren, wird von unseren Mitarbeitern mit Hingabe ausgeführt, was maßgeblich zur herausragenden Qualität beiträgt.
Die Manufaktur bietet eine Vielzahl origineller und spezieller Produkte aus den heimischen Gewässern an, die für ihre Qualität bekannt sind. Qualität, die man schmeckt und die Sie entweder direkt im Kaufhaus oder online über unseren Shop erwerben können. Die Müritzfischer.
Video auf Startseite: ÜBER DEN VERSAND
Über den Online-Shop der Müritzfischer bestellen sie schnell, bequem und sicher Fischspezialitäten aus der Region und der ganzen Welt zu sich nach Hause. Alle in der Region gefangenen Fische werden bei uns handveredelt. Mit viel Leidenschaft und Liebe produzieren wir Räucherfischspezialitäten in unserer eigenen Räucherei. Ausgemachte Suppen und Marinaden entstehen in unserer Manufakturküche. Vom Augenblick der Auswahl bis zur sorgfältigen Verpackung wissen wir die Verantwortung, die wir für ihre Bestellung tragen. Die Qualität des Versands ist eng mit der richtigen Kühlung verknüpft. Durch unsere permanent optimierte frische Verpackung garantieren wir, dass Ihre Bestellung mindestens 24 Stunden lang perfekt gekühlt bleibt. Jeden Tag holt Go! Ihre Bestellungen in unserer regionalen Fischmanufaktur in Waren an der Müritz ab. Dank Go! erreicht Sie Ihre Bestellung pünktlich und in einwandfreiem Zustand, und zwar deutschlandweit immer innerhalb von 24 Stunden. Fischkaufhaus-Qualität, die Ihren Gaumen umarmt.
Video zum Barsch
In unseren norddeutschen Seen gibt es drei Barscharten. Neben dem Zander und dem Kaulbarsch ist der Flussbarsch die mit Abstand häufigste Art. Der Flussbarsch besiedelt alle Gewässer von der Äschenregion der Flüsse bis ins Brackwasser, dem Mischgebiet von Süß- und Meerwasser. Barsche sind keine ausgeprägten Schwarmfische, sodass man sie meist in kleinen Gruppen im flachen Wasser beobachten kann. Sie leben in den Uferbereichen, im Freiwasser und in der Tiefe — vorausgesetzt, es ist ausreichend Sauerstoff vorhanden.
Barsch ist eigentlich ein sehr beliebter Speisefisch bei uns hier in den Gewässern. Wir hätten aber gerne mehr davon, denn Barsch ist sehr, sehr schmackhaft, fast ohne Gräten, und lässt sich auf viele Arten zubereiten. Bei den Kunden hier kommt er furchtbar gut an.
Barsch wird mit verschiedenen Fangmethoden gefangen. Das wichtigste Fanggerät für den Barsch ist für uns das Stellnetz. Stellnetze kann man entsprechend der gewünschten Zielarten einsetzen, und dieser selektive Fang wirkt sich günstig auf den Bestand aus. Das Barschnetz hat eine Maschenweite von 45 mm. Die gefangenen Barsche haben alle schon mindestens einmal abgelaicht. Damit sichern wir den Bestand.
Die Barschfänge sind leider etwas rückläufig in den letzten Jahren. Das hängt damit zusammen, dass die Gewässer nicht mehr so ertragreich sind. Sie sind etwas sauberer geworden, dadurch ist weniger Nahrung vorhanden. Das betrifft natürlich auch den Barsch als Räuber. Wir haben aber auch den Einfluss des Kormorans, der uns hier ein wenig Konkurrenz macht. Der Kormoran hat aktuell den höchsten Bestand bei uns erreicht. Er ernährt sich ausschließlich von Fisch.
Bei Anglern und Fischern ist der Flussbarsch sehr begehrt. Hiesige Angler betreiben das sogenannte Spinnfischen mit einem Kunstköder, um die begehrten Barsche zu angeln.
Sein festes und wohlschmeckendes Fleisch ist in vielen Gegenden Europas eine Delikatesse. In der Schweiz beispielsweise wird der Barsch als Egli bezeichnet und hoch gehandelt. Eine nachhaltige Fischerei und die Beachtung der gesetzlichen Mindestmaße garantieren einen natürlichen Barschbestand in unseren Gewässern.
Video zum Zander
Wir Müritzfischer möchten Ihnen unsere heimische Fischwelt dokumentarisch näherbringen. Der Zander zählt zu den beliebtesten Speisefischen in Mitteleuropa. Er ist gleichermaßen bei Fischern und Anglern heiß begehrt. Auch in den Gewässern der Müritzfischer ist der Zander weit verbreitet. Seit etlichen Jahren werden Versuche unternommen, die Zanderbestände durch Besatz zusätzlich zu fördern. Dazu werden beispielsweise Laichzander in Teiche gesetzt, wo sie auf natürliche Weise ablaichen.
Im Laufe des Sommers oder des Herbstes werden die Jungzander, die in der Regel eine Länge von fünf bis zehn Zentimetern haben, schließlich abgefischt und in natürliche Gewässer ausgesetzt.
Um noch bessere Ergebnisse zu erzielen, werden die Fische seit einiger Zeit unter sehr kontrollierten Bedingungen vermehrt.
Eine Besonderheit dieses Fisches ist, dass die Männchen ihren Nachwuchs bis zum Schlupf bewachen. Ein solches Verhalten tritt in heimischen Gewässern nur noch bei Stichlingen und Welsen auf.
Die so belegten Nester werden anschließend kontrolliert erbrütet oder in speziell vorbereitete Teiche gesetzt. Hier schlüpfen die Jungfische, die zunächst mit Plankton und später mit Trockenfutter gefüttert werden. Wenn sie eine Größe von 15 bis 20 Zentimetern erreicht haben, werden sie in die offenen Gewässer umgesetzt. Dort wachsen sie weiter und stehen uns später als Speise- oder Angelfisch zur Verfügung.
Das Hauptfanggerät für den Zander ist das Stellnetz. Die Stellnetzfischerei ist eine sehr selektive Methode. Mit dem Stellnetz kann man durch die gewählte Maschenweite gezielt bestimmte Größenklassen fangen, während kleinere Jungfische geschont werden. Die Mindestmaße beim Zander — wie bei den meisten Fischarten — sind so festgelegt, dass jeder Fisch die Möglichkeit hat, wenigstens einmal im Leben abzulaichen. Mit dem Stellnetz ist man zudem sehr flexibel: Durch den Einsatz größerer Maschenweiten werden nur die Fische entnommen, die für die Vermarktung benötigt werden.
Eine weitere Fangmethode, die beim Zander eingesetzt wird, ist der Fang mit dem Zugnetz. Diese Art des Fischfangs ist für die Fische besonders schonend. Das Zugnetz kommt vor allem dort zum Einsatz, wo im Herbst größere Mengen Zander gefangen werden sollen, die anschließend lebend weitervermarktet oder als Laichfische für die Aquakultur sowie für Teich- und Beckenanlagen genutzt werden. Mit dem Zugnetz werden die Fische aus natürlichen Gewässern entnommen und für die vorgesehene Nutzung umgesetzt.
Der Zander ist für viele Angelgewässer ein äußerst interessanter Fisch. Lebende Zander werden heute vor allem für Angelvereine gefangen und vermarktet. Darüber hinaus eignet sich der Zander hervorragend zur Hälterung. So kann man ihn je nach Bedarf lebend und vor allem frisch vermarkten.
In den letzten Jahren erfreut sich der Zander wegen seines feinen Geschmacks zunehmender Beliebtheit — ob als Filet in der Pfanne gebraten oder im Ganzen gebacken: Zander schmeckt immer.
Video zum Aal
Wir Müritzfischer möchten Ihnen unsere heimische Fischwelt dokumentarisch näherbringen. Der Aal gehört zu den geheimnisvollsten Fischen unserer Gewässer. Das liegt daran, dass man bis heute nicht genau weiß, wie sich der Aal auf natürlichem Wege fortpflanzt. Sein Leben beginnt weit draußen im Atlantik, in der Sargassosee. Hier laicht der Aal. Mit dem Golfstrom werden die kleinen Aal-Larven, die man auch als Weidenblattlarven bezeichnet, an die europäischen Küsten transportiert. Diese Wanderung dauert etwa drei Jahre. Vor der Küste wandeln sich die kleinen Weidenblattlarven in Glasaale. Diese wandern dann gegen die Strömung die Flüsse hinauf.
Heute allerdings ist die lange Wanderung der Aale in unsere Gewässer oft sehr schwierig. Die meisten europäischen Flüsse sind verbaut, und die Aalwanderung, die früher problemlos bis in den kleinsten Bach stattfinden konnte, endet heute an Staustufen, Kraftwerken und Flussverbauungen aller Art. Auch die Begradigung der Flüsse erschwert den Aalen das Wandern, da die Strömung oft zu stark ist, um dagegen anzuschwimmen. Neben den Verbauungen spielt auch der Kormoran, der sich in Europa stark vermehrt hat, eine immer größere Rolle. Kormorane fressen Aale bis zu einer Stückmasse von über 500 Gramm und schlucken sie dabei im Ganzen.
Um die großen Verluste durch Verbauung und natürliche Gefahren auszugleichen, hat der Mensch damit begonnen, Glasaale vor den europäischen Küsten abzufangen und sie per LKW in geeignete Gewässer zu transportieren, um ihnen den beschwerlichen Weg zu erleichtern. Die Aale kommen an den Küsten allerdings meist zu einer Jahreszeit an, in der unsere Gewässer sehr kalt oder sogar vereist sind. Deshalb bemühen wir Müritzfischer uns, die Aale bis zum Frühjahr artgerecht aufzubewahren. Die Glasaale werden zwischengelagert und mit warmem, sauerstoffangereichertem Brunnenwasser versorgt. Die Fische warten hier auf das Frühjahr, wenn die Gewässer eisfrei sind, sodass sie dann ausgesetzt werden und ihren Lebenszyklus im Süßwasser beginnen können.
Aber nicht nur Glasaale werden ausgesetzt. Wir Müritzfischer setzen auch Aale aus, die zusätzlich in Intensivkultur vorgestreckt, also bereits gefüttert wurden. Diese Aale haben dann eine Stückmasse von fünf bis zehn Gramm und werden im Mai in die Gewässer gesetzt. Das Vorstrecken hat den Vorteil, dass die Aale dann größer sind und die Verluste geringer ausfallen. Denn beim Besatz mit Glasaalen können die Verluste bis zu 95 % betragen. Bei den vorgestreckten Satzaalen rechnet man hingegen nur noch mit Verlusten von etwa 50 %. Damit verbessert man die Anzahl der potenziell überlebenden Aale deutlich.
Für den Besatz suchen unsere Fischer geeignete Plätze aus, an denen sich die Aale schnell verstecken und mit dem Wachstum beginnen können. Günstige Stellen im Gewässer sind weiche Untergründe oder versunkene Strukturen, die den kleinen Aalen Deckung und Versteckmöglichkeiten bieten. Vorsichtig setzt der Fischer die Aale in die Gewässer, die dann sofort ihren neuen Lebensraum in Beschlag nehmen und sich darin verteilen.
Nach etwa zwei Jahren, manchmal auch erst nach zwölf Jahren, haben die Aale ihre Endgröße erreicht, die in der Regel bei einem Kilogramm Körpergewicht liegt. Wir Fischer versuchen dann, einen Teil der Aale zu fangen und sie als Speisefisch zu vermarkten.
Das Hauptfanggerät für den Aal-Fang sind Reusen. Reusen sind Fischfallen aus Netzen, die an geeigneten Stellen ins Gewässer gesetzt werden. Diese wiederverwendbaren Stellnetze fangen die Fische sehr selektiv. Da die Reusen bestimmte Maschenweiten haben, können kleine untermaßige Fische und andere Jungfische wieder entweichen. Regelmäßig werden die Reusen kontrolliert. In der Regel findet je nach Jahreszeit zwei- bis dreimal in der Woche eine Reusenkontrolle statt. Die Reusen werden gehoben, die darin gefangenen Aale entnommen und nach Größe sortiert. Kleinere Aale und andere Jungfische, die trotz angepasster Maschenweite in die Reuse geraten sind, werden ins Gewässer zurückgesetzt. Die gefangenen Speiseaale werden dann lebend zum Fischereistützpunkt transportiert, um anschließend entsprechend verarbeitet oder verkauft zu werden.
Eine andere Fangmethode für den Aal ist der Fang mit Aalschnüren, die große Ähnlichkeit mit der Angelfischerei haben. Dazu werden an langen Leinen sogenannte Mundschnüre angebracht, die beködert und dann ins Gewässer gebracht werden. Es bedarf viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl vom Fischer, der genau wissen muss, wo er seine Schnüre ins Wasser legt. Teilweise werden über 1.000 Haken an einem Tag ausgelegt. Diese filigrane und aufwendige Arbeit beherrschen nur wenige Fischer, wie zum Beispiel Fischermeister Mense, wirklich gut. Die Aalschnüre bleiben über Nacht im Wasser und werden am nächsten Morgen wieder eingeholt, meist sehr früh, oft noch vor Tagesanbruch. Natürlich fängt dabei nicht jeder Haken einen Aal. Die Aalschnüre werden anschließend wieder sorgfältig aufgereiht und die gefangenen Aale von der Schnur befreit.
Geräucherte Aale gelten gemeinhin als Delikatesse. Für ihren hohen Wert spricht die Tatsache, dass sie über Jahrhunderte als "Ratsherrenfisch" bezeichnet wurden. Wir Müritzfischer räuchern die Aale seit vielen Jahrzehnten auf traditionelle Weise. Dazu werden die Räucheröfen mit Buchenholz angeheizt. Buchenholz harzt nicht und ist deshalb besonders gut geeignet. Außerdem verleiht es den Aalen einen sehr charakteristischen Geschmack. Vorsichtig wird das Feuer entfacht, das weder zu groß noch zu klein sein darf. Dann werden die geschlachteten und gewaschenen Aale auf Räucherhaken aufgespießt und für den Ofen vorbereitet. Zunächst werden die Aale über dem Feuer getrocknet. Wenn der Garprozess einsetzt, wird der Ofen verschlossen. Im Inneren glimmt jetzt nur noch ein Schwelbrand, der den Rauch erzeugt. Dieser verleiht den Aalen den besonderen Geschmack und die charakteristische goldbraune Färbung. Eine absolute Delikatesse.
Es ist über Generationen vererbte Erfahrung, Sorgfalt, Wissen und die Liebe zur Natur, die unsere Qualitätsprodukte auszeichnen.
Video zur Maräne
Wir Müritzfischer möchten Ihnen unsere heimische Fischwelt dokumentarisch näherbringen. Ein Fisch, den wir kulinarisch in unserer Region wiederbelebt haben, ist die Maräne. Maränen sind typische Fische sauberer, tiefer und sauerstoffreicher Seen. In unseren Gewässern kommen zwei Arten vor: die große Maräne und die kleine Maräne. Sie gehören zu den lachsartigen Fischen und sind begehrte Speisefische. Etliche Tonnen werden jährlich gefangen.
Die schlechte Wasserqualität in den Seen unserer Region erschwerte früher das Überleben der Maräne. Durch kontinuierlichen Besatz und die verbesserte Wasserqualität konnten die Fänge der kleinen Maräne jedoch deutlich gesteigert und stabilisiert werden. Die Laichzeit fällt in die Monate November und Dezember. Zur Stützung der Bestände werden jährlich Fische für die künstliche Vermehrung gefangen. In den frühen Morgenstunden werden die Netze mit den laichreifen Fischen gehoben und zum Abstreifen zum Fischereihof gebracht. Mit viel Fingerspitzengefühl werden die reifen Fische abgestreift, Eier und Sperma in einer Schüssel vermischt. Durch die Zugabe von Wasser werden die Spermien aktiviert und die Eier befruchtet. Damit die Befruchtung gelingt, müssen Sperma und Eier vorsichtig vermischt werden — traditionell geschieht das sanft mit einer Schwanenfeder.
Anschließend wird der Laich ins Bruthaus transportiert und in sogenannte Erbrütungsgläser gefüllt. Diese Gläser müssen mit frischem, sauerstoffreichem Wasser durchströmt werden, um die optimale Entwicklung der Eier zu gewährleisten. Jedes Glas hat ein Volumen von sieben Litern. Rund 500.000 Eier finden darin Platz. Jährlich werden bei uns etwa 18 Millionen Maränen erbrütet. Denn für uns Müritzfischer gilt seit 60 Jahren in der Fischerei noch immer der Grundsatz: Besatz kommt vor dem Fang.
Im Frühling, Ende März bis Anfang April, schlüpfen bei steigenden Wassertemperaturen die erbrüteten Maränen. Die Brutfische der kleinen Maräne werden in große Plastiksäcke gegeben, die mit frischem Wasser und Sauerstoff gefüllt sind. Mit dem Transporter geht es zurück an die Heimatgewässer. Vorsichtig werden die Brütlinge in die Freiheit entlassen. Dabei achten wir darauf, die Fische gleichmäßig an geeigneten Stellen der unterschiedlichen Seen zu verteilen.
Bei der großen Maräne gehen wir ähnlich vor. Die künstliche Vermehrung und Erbrütung entspricht der der kleinen Verwandten. Nach dem Schlupf werden die Brutfische in Gasekäfige gesetzt. Ein Gasekäfig ist ein würfelförmiges Netz aus einem feinmaschigen Kunststoffgewebe. Die Maschenweite dieser Gase ist so gewählt, dass Plankton in die Käfige gelangen kann, während die kleinen Fische nicht entweichen können. In den Käfigen befindet sich eine Lampe. Kleine Krebse und Zooplankton werden durch das Licht angelockt und von den Fischen gefressen. Nach vier bis sechs Wochen haben die Fische eine Größe von drei bis vier Zentimetern erreicht. Mit dieser Größe erhöht sich ihre Überlebenschance um das Zehnfache im Vergleich zu frisch geschlüpften Brütlingen.
50.000 Jungfische haben wir besetzt, und zwischen 20.000 und 25.000 können wir später abfischen. Aber das ist nicht allein mein Verdienst — auch der Verdienst von Jabl, denn wenn der das Plankton nicht bereitstellt, dann kann ich füttern, wie ich will — da werde ich auch nicht weiterkommen.
Vorsichtig werden die kleinen Fische abgefischt und in ihre Heimatgewässer gebracht. Transporte von lebenden Fischen sind eine hochsensible Angelegenheit. Während des Transports wird der Sauerstoffgehalt in den Transportbehältern kontinuierlich überwacht, um eine Schädigung der Fische zu verhindern.
Grundsätzlich wachsen Maränen sehr schnell. Nach wenigen Jahren haben sie eine marktfähige Größe erreicht. Die Hauptfangzeit für Maränen liegt in den Sommermonaten. In dieser Zeit stellen wir die Netze. Der Fang erfolgt vor allem mit Stell- bzw. Kiemennetzen. Die Maschenweite der Stellnetze wird so gewählt, dass ausschließlich ausgewachsene Fische mit entsprechender Größe gefangen werden. Außerdem können wir so die Schonung der Jungfischbestände gewährleisten und eine nachhaltige Fischerei sicherstellen.
Wir Fischer fangen aber nicht nur diese Fische — wir sorgen auch dafür, dass witterungsbedingte Bestandsschwankungen ausgeglichen werden. Ursprünglich wurde die Maräne als Fastenfisch von Mönchen bei der Gründung der Klöster im Norden aus dem Süden Deutschlands mitgebracht.
Nach dem Fang werden die Maränen in unserer betriebseigenen Fischmanufaktur filetiert und zu regionalen Spezialitäten verarbeitet.